300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
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Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes „Lernende Stadt Gelsenkirchen – Bildung und Partizipation als Strategien sozialräumlicher Entwicklung" soll im Forschungsschwerpunkt Citizen Science ein Konzept zur Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft („Citizen Science 2.0“) in Form von Handlungsempfehlungen und Gelingensbedingungen erarbeitet werden. In diesem Kontext zielt der vorliegende Bericht darauf ab, den dazugehörigen Forschungsprozess und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse aus dem Projekt sichtbar zu machen. Dazu wird zunächst ein Überblick über den Projektkontext gegeben. Die Umsetzung des Wettbewerbs „Zukunftsstadt 2030+“ werden anhand der Projektarchitektur und -konzepte der Stadt Gelsenkirchen dargelegt. Anschließend wird der durchgeführte Forschungsprozess der Fachhochschule Dortmund im Schwerpunkt Citizen Science beschrieben. Zentrale Erkenntnisse aus dem Projekt ergeben sich durch den Vergleich der transdisziplinären Zusammenarbeit in zwei Gelsenkirchener Reallaboren und dem Abgleich des angestrebten Leitbilds mit der empirischen Realität. In der anschließenden Projektreflexion werden die Erkenntnisse zur Projektumsetzung kritisch diskutiert. Als Transferprodukt und Beitrag zur transformativen Wissenschaft formuliert der Bericht abschließend Handlungsempfehlungen zur Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis in Reallaboren, die durch die Projekterkenntnisse der formativen Evaluation der Gelsenkirchener Reallabore abgleitet werden konnten.
Die Angebotsstruktur im niedrigschwelligen Drogen- und Suchthilfesystem am Beispiel des Kreises Unna
(2022)
Seit Mitte der 1980 Jahre folgte eine Umorientierung der Drogenhilfe, weg von der
ausschließlichen Abstinenzorientierung des Bereichs hin zur Akzeptanz. Dennoch
steigt die Anzahl drogenbedingter Todesfälle in den letzten Jahren an. In dieser
Arbeit wird das niedrigschwellige Drogen- und Suchthilfesystem im Hinblick auf
das Verhältnis zwischen Bedarf und Angebot sowie dessen Auswirkung auf die
Zugänglichkeit für die Klient:innen untersucht. Das angesprochene Hilfesystem
wird hierbei durch die niedrigschwellige sowie akzeptanzorientierte Arbeitsweise
definiert. Der Fokus liegt auf dem aktuellen Stand des Arbeitsfeldes. Zunächst wird
dieser auf Nationalebene dargestellt sowie folgend auf Kommunalebene im Kreis
Unna empirisch erforscht. Auf beiden Ebenen lassen sich Defizite in der Versorgungsstruktur in nahezu allen Bereichen erkennen, welche den Zugang der Hilfen
negativ beeinflussen. Auf kommunaler Ebene sticht der Bereich der besonderen
Wohnform hervor und bietet einen Einblick in einen Bereich, welche innerhalb der
niedrigschwelligen Hilfen unterrepräsentiert scheint. In dem zweiten Kapitel der
Arbeit liegt der Themenschwerpunkt bei dem Umgang mit inhaftierten suchtkranken Menschen in Deutschland sowie der sich daraus ergebenden Gesundheitsfürsorge in Haftanstalten. Der Fokus liegt hierbei erneut auf der Angebotsstruktur
niedrigschwelliger Hilfen. Auch hierbei sind starke Defizite in der Versorgung mit
Harm Reduction Maßnahmen sowie der Substitutionsbehandlung zu erkennen.
Über Muslime wird derzeit viel diskutiert. Dieses Buch reiht sich in die vielschichtige Integrationsdebatte ein. Durch einen problemorientierten Zugriff ist es insbesondere für all jene von Interesse sein, die sich professionell oder ehrenamtlich im Bereich Migration und Integration engagieren. Es werden Kindheit und Jugend in traditionell-muslimischen Milieus durchleuchtet. Auf der Grundlage der Analyse der Sozialisationsbedingungen in Deutschland geborener Migrantenkinder folgen Darstellungen, die für eine migrations- und ungleichheitssensible pädagogische Praxis von Relevanz sind.
Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes "Lernende Stadt Gelsenkirchen – Bildung und Partizipation als Strategien sozialräumlicher Entwicklung" soll im Forschungsschwerpunkt Citizen Science ein Konzept zur Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft (Citizen Science 2.0) mit Handlungsempfehlungen und Gelingensbedingungen erarbeitet werden. In diesem Kontext zielt die vorliegende Ausarbeitung darauf ab, das bislang noch unkonkrete Gelsenkirchener Modell von Citizen Science 2.0 zu präzisieren. Dazu wird zunächst ein Überblick über die in Deutschland vorherrschenden Begriffsverständnisse und wissenschaftlichen Diskurse gegeben. Das spezifische Gelsenkirchener Begriffsverständnis, abgeleitet aus einer Dokumentenanalyse und Gesprächen mit der Stadtverwaltung, wird dargestellt und eine Einordnung in wissenschaftliche Citizen Science- Diskurse vorgenommen. Hierbei finden sich auch Kongruenzen mit aktuellen Entwicklungen im Bereich der transformativen und transdisziplinären Forschung. Hierauf bezogen, lässt sich Citizen Science 2.0 in den Kontext einer Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mit Bezug auf sozial-ökologische Transformationsprozesse einordnen. Die Grundlage zur Einordnung und Abgrenzung zu anderen Citizen Science-Modellen bilden im Rahmen dieser Ausarbeitung Typologien aus den Bereichen Citizen Science und Partizipation. Wesentliche Unterschiede stellen hier zum einen die Adressierung von Stadtgesellschaft – im Gegensatz „nur“ zu Bürgerschaft bzw. Zivilgesellschaft – und zum anderen das Verständnis von zwei parallel verlaufenden Beteiligungsprozessen dar. Die Ausarbeitung ist Grundlage für die weiteren Forschungsarbeiten im Rahmen des Verbundprojekts und damit auch für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Gelsenkirchener Modells.
Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes "Lernende Stadt Gelsenkirchen – Bildung und Partizipation als Strategien sozialräumlicher Entwicklung" soll im Forschungsschwerpunkt Citizen Science ein Konzept zur Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft (Citizen Science 2.0) mit Handlungsempfehlungen und Gelingensbedingungen erarbeitet werden. In der vorliegenden Ausarbeitung wird ein (heuristisches) Leitbild zu Citizen Science 2.0 formuliert, welches in der konkreten Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis im Rahmen der Lernenden Stadt Gelsenkirchen An-wendung finden soll. Dabei ging es zunächst um die Annäherung an ein gemeinsames Verständnis der Zusammenarbeit, das Arbeitspapier dient aber auch dem späteren Abgleich der Heuristik mit der prakti-schen Umsetzung. Das Verständnis leitet sich aus ersten mit Praxisakteuren der Lernenden Stadt Gelsenkirchener sowie mit den im Prozess involvierten wissenschaftlichen Partner*innen ab. Neben dem Leitbild selbst, werden der Erarbeitungs- bzw. Entwicklungsprozess und die Ergebnisse der Gruppendiskussionen dargestellt. Hierin werden die kontroversen, konstruktiven Diskussionen und Ansichten in Bezug auf die Rolle der Wissenschaft im Prozess sowie die vielschichtigen Erwartungen an die Zusammenarbeit, insbesondere seitens der Praxisakteure, deutlich.
Das vorgelegte Arbeitspapier stellt eine Ergänzung zu der vorangegangenen theoretischen Präzisierung des Gelsenkirchener Citizen Science 2.0-Ansatzes dar (Fink, 2020) und ist Grundlage für die weiteren Forschungsarbeiten wie für die prozessuale konzeptionelle Weiterentwicklung des Gelsenkirchener Modells.
Im vorliegenden Bericht werden die Zielsetzungen, Phasen, Methoden und Ergebnisse des Teilprojekts Evaluation des im Zeitraum von November 2014 bis Oktober 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Ältere als (Ko-)Produzenten von Quartiersnetzwerken im Ruhrgebiet (QuartiersNETZ)“ dargestellt. Ziel des Verbundprojekts in der Förderlinie „Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen“ war es, exemplarisch in vier Quartieren der Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen unter Beteiligung älterer Bürger*innen und weiterer Akteure quartiersbezogene Partizipations-, Kooperations- und Unterstützungsstrukturen (Quartiersnetzwerke) aufzubauen und zu implementieren. Dadurch sollte die Möglichkeit zur Teilhabe und Beteiligung am Leben des Quartiers für (ältere) Menschen möglichst aller Lebenslagen gewährleistet werden. Diese „realen“ Quartiersnetzwerke sollten durch – ebenfalls partizipativ entwickelte – digitale, technische Artefakte unterstützt werden.
Ziel der Evaluation war die Sicherung der Prozess- und Ergebnisqualität. Das Teilprojekt Evaluation, angesiedelt am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund, war für die Bestandsaufnahme, die formative und die summative Evaluation verantwortlich. Es wurde untersucht, inwiefern Partizipation bei der Entwicklung von Quartiersnetzwerken und quartiersbezogenen digitalen, technischen Artefakten gelingt, und inwieweit verschiedene bzw. welche Bevölkerungsgruppen mit den Partizipationsformaten und den entwickelten Strukturen erreicht werden. Hierzu wurde auf eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden zurückgegriffen.
Zu betonen ist, dass sich der vorliegende Evaluationsbericht auf die Ergebnisdarstellung der summativen Evaluation, und hier in erster Linie auf die Ergebnisse einer Schlussumfrage unter Teilnehmenden der sogenannten Quartierskonferenzen, begrenzt, da die Ergebnisse der Bestandsaufnahme, der formativen Evaluation und Teile der summativen Evaluation bereits in anderen Publikationen umfassend dargelegt wurden.
Die (summative) Evaluation hat gezeigt, dass Strukturen, durch die Quartiersentwicklungsprozesse in Gang gesetzt, gesteuert und begleitet werden, einen wichtigen Beitrag für ein gutes (Zusammen-)Leben im Quartier leisten können. Wohnortnahe, niedrigschwellige und kontinuierlich stattfindende Beteiligungsformate, wie z. B. Quartierskonferenzen, tragen zur Information der Bewohner*innen bei, haben eine soziale, gemeinschaftsbildende Funktion inne, stärken den Dialog und Austausch, ermöglichen Aktivierung und Empowermentprozesse etc. Im Vergleich zu anderen Beteiligungsformaten (z. B. stadtweiten Arbeitsgruppen zur Entwicklung einer digitalen Plattform) werden mit Beteiligungsformaten im unmittelbaren Wohnumfeld, in denen Anliegen, die das Quartier betreffen, und Ideen zur Entwicklung bzw. Gestaltung des Quartiers eingebracht werden können (z. B. Quartierskonferenzen), relativ heterogene Gruppen von Bewohner*innen, wenngleich nicht alle, erreicht.
Der Bericht beschreibt das methodische Vorgehen einer im Rahmen des Projekts „Ältere als (Ko-)Produzenten von Quartiersnetzwerken im Ruhrgebiet (QuartiersNETZ)“ von der Fachhochschule Dortmund durchgeführten schriftlichen Befragung. Erläutert werden das Studiendesign inklusive des Frageprogramms, das Auswahlverfahren, der Ablauf der Feldphase und die Datenaufbereitung. Anschließend erfolgen Selektivitätsanalysen, um zu prüfen, inwiefern die Stichprobe mit der Quartiersbevölkerung vergleichbar ist. Eine Beschreibung der Stichprobe rundet den Methodenbericht ab.
Im Rahmen der Bestandaufnahme des interdisziplinären Verbundprojekts „QuartiersNETZ“ wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt und postalisch an insgesamt 4.000 Bewohner*innen ab 50 Jahren mit Wohnsitz in einem der Referenzquartiere in Gelsenkirchen verschickt. Die Adressen wurden durch die Stadtverwaltung per einfacher Zufallsauswahl aus dem Einwohnermelderegister gezogen. Der Fragebogen deckt die Themenschwerpunkte Nachbarschaft und Leben im Stadtteil, soziale und politische Beteiligung, Ausstattung und Umgang mit Technik und Internet, Einstellung gegenüber modernen Medien sowie Lebenslagen und -zufriedenheit ab. 1.186 Fragebogen waren auswertbar, was einer Rücklaufquote von 30 % entspricht. Vergleichbarkeit mit der Grundgesamtheit, also den Bewohner*innen ab 50 Jahren der jeweiligen Quartiere, ist hinsichtlich der Verteilung von Geschlecht, Altersgruppen und des Anteils an Singlehaushalten in der Altersgruppe 80+ zumeist gegeben; in zwei Quartiersstichproben sind bestimmte Subgruppen unter- und andere überrepräsentiert. Menschen mit Migrationshintergrund sind in allen Quartiersstichproben statistisch signifikant unterrepräsentiert.
Schlagwörter: Methodenbericht, schriftliche Befragung, Quartiersnetz, Gelsenkirchen, Quartier, ältere Menschen
Die Szenarienanalyse wird als Instrument zur Erleichterung von Handlungsentscheidungen vorgestellt und von anderen Instrumenten der Vorausschau abgegrenzt. Die Vorgehensweise bei der Anwendung einer Szenarienanalyse wird in vier wesentliche Schritte unterteilt beschrieben. Einsatzbereiche und –möglichkeiten für Szenarien werden exemplarisch aufgezeigt.
Die Anwendung einer Szenarienanalyse wird anhand der Projekte „Pflege im Quartier (PiQ)“ und „QuartiersNETZ“ veranschaulicht. Der Beitrag liefert hiermit zwei konkrete Beispiele für die unterschiedlichen Herangehensweisen und Einsatzmöglichkeiten dieses Instruments der Zukunftsforschung.