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Viele Klienten der Sozialen Arbeit weisen Multiproblemlagen auf, oftmals sind sie schwer zu erreichen (hard to reach Klientel). Einen Zugang zur Psychotherapie erhält nur eine Minderheit. Daher ist die Soziale Arbeit in vielen ihrer Praxisfelder herausgefordert, multiperspektivisch mit diesen Klienten tätig zu werden. Diese anspruchsvolle Tätigkeit beinhaltet therapeutische Elemente, für die auf dem Hintergrund berufsständischer Interessen verschiedenste Bezeichnungen (Soziotherapie, Sozialtherapie, Beratung, Betreuung, psychosoziale Behandlung, Klinische Sozialarbeit, Humantherapie, Integrative Therapie und andere) konstruiert werden. In diesem Beitrag wird erörtert, ob mit den genanten Bezeichnungen sinnvolle Unterscheidungen getroffen werden, welchen Interessen sie dienen und welche Bedeutung dies für die Identität der Profession Soziale Arbeit hat.
Wirksamkeitsforschung im Betreuten Wohnen ist ein aktuelles Thema und wird auch im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes stärker gefordert werden. Zugleich ist der Forschungsstand in Deutschland und auch international dürftig. Insbesondere wird in den Wirksamkeitsstudien die Arbeit, die im Betreuten Wohnen geleistet wird, nicht gut beschrieben und die angelegten Kriterien, mit denen Wirksamkeit gemessen werden soll, sind uneinheitlich und werden nicht weiter begründet. Diese Masterarbeit setzt an diesem Punkt an und versucht einen ersten Schritt zu machen, die Grundlage von Wirksamkeitsstudien zu festigen. Es wird der Frage nach den Kriterien gelingender Wohnbetreuung und der Arbeitsweise / Methodik im Betreuten Wohnen nachgegangen mit Hilfe von drei Interviews mit EX-INlerinnen (geschulte Betroffene), die in der Wohnbetreuung arbeiten. Die Ergebnisse können Anregungen für weitere Forschungsprojekte zu einer guten Grundlage von Wirksamkeitsforschung im Betreuten Wohnen geben.
Eine Untersuchung zu den Rahmenbedingungen der Einsätze von Freiwilligen in den kantonalen Bewährungshilfen der deutschsprachigen Schweiz Die vorliegende Arbeit untersucht, wo und wie freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die kantonalen Bewährungshilfen eingesetzt werden und wie die Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeit sind. Dabei interessieren mich nicht nur die Rahmenbedingungen innerhalb der Bewährungshilfe für die Freiwilligen, sondern auch die Rahmenbedingungen in welchen die Sozialarbeitenden der Bewährungshilfe selbst arbeiten. Einer meiner Hypothesen dazu war, dass die Freiwilligenarbeit in anderen Kantonen anders organisiert ist und sich wahrscheinlich auch die Schulung, wie auch Einsatzgebiete und Aufgaben unterscheiden. Folgende Leitfragen sind deshalb grundlegend für die gesamte Arbeit: Wie ist die aktuelle Situation der Freiwilligenarbeit in der Schweiz? Welche gesellschaftspolitischen, ökonomischen und sozialberufspolitischen Aspekte der Freiwilligenarbeit sind für das Verständnis der Situation von Freiwilligen in der Bewährungshilfe hilfreich? In welchen Bereichen wird Freiwilligenarbeit geleistet? Welche Relevanz hat Freiwilligenarbeit im Bereich Sozialer Arbeit und welche Entwicklungen in der Sozialen Arbeit selbst sind in Bezug auf Freiwilligenarbeit relevant? Welche gesetzlichen Grundlagen hat die Bewährungshilfe in der Schweiz? Wie arbeitet die Bewährungshilfe und welche Entwicklungsaufgaben stehen in diesem Bereich der Sozialen Arbeit an? Wie ist die Lebenslage der AdressatInnen der Bewährungshilfe?
Eine empirische Studie in einer Fachklinik Auch in der stationären Drogentherapie wird in letzter Zeit immer mehr Wert auf die Sicherung der Ergebnisqualität gelegt. Allerdings gibt es in Deutschland kaum aussagekräftige Katamneseergebnisse in diesem Bereich. Die wenigen Vorhandenen beziehen sich auf das Merkmal der Abstinenz. Um eine umfassendere Evaluation einer stationären Drogentherapie durchzuführen, wurde in es im dieser Arbeit unternommen, nicht nur die Abstinenz, sondern die Erreichung zentraler genereller Zielvorgaben der Einrichtung und individueller Zielsetzungen der KlientInnen auf verschiedenen Ebenen sowohl zu Therapieende als auch katammestisch (mehrere Monate bis zu einem Jahr nach Ende der stationären Behandlung) zu überprüfen. Die Zielerreichungsanalyse (ZEA) nach PAULS und REICHERTS diente dabei als Messinstrument. Die empirische Studie wurde in einer stationären Einrichtung der Drogentherapie in Franken durchgeführt. Die Resultate sind als Erfolg für die stationäre Drogentherapie zu werten: Der Großteil der Ergebnisse lag im guten bis sehr guten Bereich. Dieser Zustand blieb – eingeschätzt im Vergleich zum Ende der Therapie – zum Katamnesezeitpunkt nicht nur stabil, sondern verbesserte sich sogar noch. Die Ergebnisse weisen eine gute Anschlussfähigkeit zum Stand der Forschung auf und können insofern trotz der nichtrepräsentativen Stichprobe durchaus als exemplarisch gelten. Insbesondere zeigen sie die gute Brauchbarkeit der ZEA für die Zwecke der Evaluation und Diagnostik.
Klinische Sozialarbeit ist eine relativ neue Spezialisierung innerhalb der Sozialen Arbeit. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Bemühungen, das Profil Klinischer Sozialarbeit zu schärfen. Hier sind viele Fortschritte erreicht worden. Neben der fachlichen Profilierung ist die ethische Ausrichtung von immenser Bedeutung. Gerade in der unmittelbaren Arbeit mit Menschen, die durch besonders schwierige Problemlagen charakterisiert sind, ist ethische Kompetenz Kernbestandteil professionellen Handelns. Das Buch behandelt die einschlägigen Ethikkodes und reflektiert die Besonderheiten einer Ethik Klinischer Sozialarbeit. Im Anschluss werden ethische Grundbegriffe (z.B. Würde, Gerechtigkeit) dargelegt und auf die Klinische Sozialarbeit bezogen. Überlegungen zum Stellenwert einer Ethik mittlerer Reichweite sowie Fragen der Anwendung ethischen Wissens in der Praxis Klinischer Sozialarbeit runden das Buch ab. Der Autor geht davon aus, dass ethisch-praktische Fragen (wie sollen wir uns angesichts einer bestimmten Situation verhalten) nicht alleine durch den Rückgriff auf Methoden, Recht oder Ethikkodes geklärt werden können. Nötig ist vielmehr eine Vertiefung in Grundbegriffe wie Würde, Gerechtigkeit, Wohlergehen und Selbstbestimmung. Nur auf dieser Basis lassen sich ethische Forderungen der Berufsethik oder des Rechts situationsbezogen und begründet umsetzen.
Inhaltlich beschäftigt sich die Arbeit mit der Darstellung ethischer Handlungsleitlinien der Sozialen Arbeit und hinterfragt ihre Umsetzungsmöglichkeiten im deutschen Strafvollzug. Sie zeigt verschiedene ethische Spannungsfelder im beruflichen Alltag des justizinternen Sozialdienstes auf und wirft den Blick sowohl auf die Inhaftieren und die Gewährung menschlicher Grundrechte im Strafvollzug als auch auf die Besonderheiten und Schwierigkeiten, denen die PraktikerInnen im Justizalltag ausgesetzt sind.
Für die Bewältigung jeglicher Belastungen benötigen Betroffene ein möglichst umfangreiches Ressourcenpotential. Bei der Bewältigung chronischer Erkrankungen kommt besonders der Ressource sozialer Unterstützung Bedeutung zu. Chronisch erkrankte, jüngere BewohnerInnen sehen sich im Rahmen der institutionellen Versorgung mit komplexen und vielfältigen Bewältigungsanforderungen konfrontiert, welche einerseits aus ihrer Erkrankung und den damit in Verbindung stehenden Belastungen und andererseits der Herausforderung einer Mobilisierung sozialer Unterstützungsressourcen aus dem sozialen Umfeld der stationären Langzeitpflege bestehen. Eine Erhebung mittels narrativer Interviews und einer Auswertung der Ergebnisse in Anlehnung an die Methode der Grounded Theory soll sich der Frage annähern, wie chronisch erkrankte BewohnerInnen das soziale Unterstützungspotential ihres direkten, sozialen Umfelds wahrnehmen und auf welche Bewältigungsstrategien sie in Hinblick auf Stressoren ihrer Lebenswelt zurückgreifen können. Des Weiteren soll eine Auseinandersetzung mit relevanten theoretischen Bezügen ein grundsätzliches Verständnis, sowohl in Hinblick auf die Bedeutung chronischer Erkrankungen und (sozialer Unterstützungs-) Ressourcen, als auch auf die Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Phänomenen, schaffen.
Die Bausteine und Übungen zur Klinischen Sozialarbeit sind eine Sammlung praktischer Übungen, die im Rahmen von Seminaren mit Studierenden oder in Fort- und Weiterbildungskursen durchgeführt werden können. Themenbereiche: Veranschaulichung abstrakter Modelle / Konzepte und ihre Umsetzung in anwendungsbezogene Erfahrungsmöglichkeiten und Praxisbezüge; Durchführung von Verfahren der Diagnostik, einschließlich Auswertung und Vermittlung von "Erkenntnissen" an Adressaten; Üben von Methoden der Gesprächsführung / Beratung mit Einzelnen, Paaren, Familien und Gruppen; Veranschaulichen und Üben von aktionalen Interventionen; Einsatz von kreativen Medien und multimedialer Arbeit; Anregung und Strukturierung von Selbstreflexionsprozessen (einschl. Reflexion der Beziehungskompetenzen u. Übertragungs-/ Gegenübertragungsprozesse)
Fragen – Befunde – Perspektiven Die Arbeit "Bindungswissen und Bindungsdiagnostik in der Erziehungsberatung" beschäftigt sich unter klinisch-sozialer Perspektive mit der Anwendung der Bindungstheorie in Erziehungs- und Familienberatungsstellen, auch jenseits der sogenannten "Frühen Hilfen". Es wird darauf Bezug genommen, dass gerade im letzten Jahrzehnt für die psychosoziale Praxis hochinteressante Diagnostikverfahren entwickelt worden sind (z.B. für die mittlere und späte Kindheit), welche die professionelle Einschätzung der Eltern-Kind-Beziehung bereichern können. Hierzu werden Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2011 rezipiert, die Hinweise darauf geben, inwieweit Konzepte der Bindungstheorie und –forschung bei Beratungsfachkräften bekannt sind und ob das Konzept der Bindung bereits Einfluss auf deren diagnostisches Vorgehen hat. In der Studie, welche an der KatHO NRW Aachen und mit Unterstützung der Landesarbeitsgemeinschaft Erziehungsberatung NRW durchgeführt wurde, gaben mehr als 250 beraterisch-therapeutische Fachkräfte in über 100 nordrhein-westfälischen Familienberatungsstellen Einblick in ihren Kenntnisstand zum Thema Bindung. Ein besonderes Augenmerk legt die Arbeit dabei auf die Anwendung von beziehungs- und bindungsgeleiteten Diagnostikmöglichkeiten im Zusammenhang mit den unsicheren und hochunsicheren Bindungsstrategien. Die Ergebnisse der Erhebung legen nahe, dass eine mögliche Bindungsorientierung in der Beratungspraxis mindestens einen Doppelcharakter aufweist: Der überwiegende Teil der befragten Fachkräfte verfügt über bedeutsame Kenntnisse zur Bindungstheorie und befindet diese als relevant für die tägliche Arbeit, dennoch scheint die Einschätzung von Beziehungen, vor allem zwischen Kindern und Eltern, von den Beratern und Therapeuten häufiger mit anderen Begriffen und Konzepten vorgenommen zu werden.
Ausgehend von der psychosozialen Beratungsarbeit der Autorin mit von sexueller Gewalt betroffenen Frauen richtet sich das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit auf die professionelle Beziehungsgestaltung im Kontext von Traumatisierung. Der aktuelle Forschungstand bietet eine breite Palette an Wissen zu komplexer Traumatisierung, zu Bindungstheorie und professioneller Beratungsbeziehung. Verknüpfungsleistungen zwischen diesen Themengebieten werden von einzelnen Autoren vollzogen. Die Fragestellung der Arbeit bezieht sich auf diese Verknüpfungen und es wird untersucht, wie eine professionelle Beratungsbeziehung zu traumatisierten Frauen idealerwiese gestaltet werden soll. In einem theoretischen Teil der Arbeit werden nebst einer Definition von komplexer Traumatisierung deren Folgen dargestellt, im Speziellen mögliche Folgen hinsichtlich Bindungsverhalten und Beziehungsgestaltung. Auch bezugnehmend auf kritische Stimmen zur etablierten Traumatherapie findet eine Annäherung an Traumatisierung aus bindungstheoretischer Perspektive statt.