Filtern
Dokumenttyp
- Bericht (3)
Fachbereiche und Institute
- Arbeitsgruppe "(Stadt-) Gesellschaften im Wandel" (3) (entfernen)
Schlagworte
- Quartier (3) (entfernen)
Sprache
- Deutsch (3)
Volltext vorhanden
- ja (3) (entfernen)
Dieses Konspekt behandelt in erster Linie die Startbedingungen der dritten Phase des Wettbewerbs Zukunftsstadt (initiiert und gefördert vom BMBF) in Gelsenkirchen im Hinblick auf die Genese des Bildungskonzeptes „Zukunftsbildung“. Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education, Partizipation und sozialraumbezogene Bildung bilden dabei wesentliche Bezugspunkte. Zunächst wird die historische Entwicklung des Gelsenkirchener Begriffes und seiner Bestandteile nachgezeichnet, resümiert und mithilfe einer anschlusssuchenden Literaturrecherche theoretisch vertieft bzw. nachgeschärft. Im Anschluss daran werden sowohl die Reallabore, als auch die untergliederten Bausteine (auch Reallaborexperimente genannt) beschrieben, d.h. das Setting der dritten Phase, und damit das Praxisforschungsfeld näher beleuchtet und ein Zwischenresümee hinsichtlich „Zukunftsbildung“ im Kontext der Praxisebene gezogen. Außerdem wird der geplante Forschungs- und Entwicklungsprozess aus Sicht des Forschungsbereiches „Zukunftsbildung“ dargestellt, um im Anschluss ein Gesamtfazit zu ziehen und einen Ausblick darauf zu geben, woran der Begriff „Zukunftsbildung“ und seine mögliche dynamische Weiterentwicklung in Gelsenkirchen zu orientieren ist.
Der Bericht beschreibt das methodische Vorgehen einer im Rahmen des Projekts „Ältere als (Ko-)Produzenten von Quartiersnetzwerken im Ruhrgebiet (QuartiersNETZ)“ von der Fachhochschule Dortmund durchgeführten schriftlichen Befragung. Erläutert werden das Studiendesign inklusive des Frageprogramms, das Auswahlverfahren, der Ablauf der Feldphase und die Datenaufbereitung. Anschließend erfolgen Selektivitätsanalysen, um zu prüfen, inwiefern die Stichprobe mit der Quartiersbevölkerung vergleichbar ist. Eine Beschreibung der Stichprobe rundet den Methodenbericht ab.
Im Rahmen der Bestandaufnahme des interdisziplinären Verbundprojekts „QuartiersNETZ“ wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt und postalisch an insgesamt 4.000 Bewohner*innen ab 50 Jahren mit Wohnsitz in einem der Referenzquartiere in Gelsenkirchen verschickt. Die Adressen wurden durch die Stadtverwaltung per einfacher Zufallsauswahl aus dem Einwohnermelderegister gezogen. Der Fragebogen deckt die Themenschwerpunkte Nachbarschaft und Leben im Stadtteil, soziale und politische Beteiligung, Ausstattung und Umgang mit Technik und Internet, Einstellung gegenüber modernen Medien sowie Lebenslagen und -zufriedenheit ab. 1.186 Fragebogen waren auswertbar, was einer Rücklaufquote von 30 % entspricht. Vergleichbarkeit mit der Grundgesamtheit, also den Bewohner*innen ab 50 Jahren der jeweiligen Quartiere, ist hinsichtlich der Verteilung von Geschlecht, Altersgruppen und des Anteils an Singlehaushalten in der Altersgruppe 80+ zumeist gegeben; in zwei Quartiersstichproben sind bestimmte Subgruppen unter- und andere überrepräsentiert. Menschen mit Migrationshintergrund sind in allen Quartiersstichproben statistisch signifikant unterrepräsentiert.
Schlagwörter: Methodenbericht, schriftliche Befragung, Quartiersnetz, Gelsenkirchen, Quartier, ältere Menschen
QuartiersNETZ: Quartiersprofile. Eine Beschreibung der Referenzquartiere im Projekt QuartiersNETZ
(2017)
Die Quartiersprofile sind eine Beschreibung der vier Referenzquartiere des Projekts „Ältere als (Ko-)Produzenten von Quartiersnetzwerken im Ruhrgebiet (QuartiersNETZ)“. QuartiersNETZ ist ein trans- und interdisziplinäres Verbundprojekt, das vom BMBF finanziert wird. Das Verbundkonsortium entwickelt mit und für ältere Menschen reale und digitale Quartiersnetzwerke. Solche gewährleisten, dass Menschen in allen Phasen ihres Älterwerdens am öffentlichen Leben teilhaben und dies partizipativ entscheidend mitgestalten können. Die Quartiersprofile dienen dazu, einen ersten Überblick über die Quartiere zu bekommen und zu erkennen, was die jeweiligen Besonderheiten der Quartiere sind, welche Voraussetzungen für die Entwicklung von Quartiersnetzwerken bestehen und auch wie die jeweiligen Quartiere in der Bevölkerung (50+) wahrgenommen werden. Dies dient auch als Grundlage, um herauszufinden, ob Quartiere mit unterschiedlichen Voraussetzungen auch unterschiedliche Herangehensweisen, die Entwicklung und Vernetzung betreffend, benötigen.
Die Quartiersprofile beschreiben die Bevölkerungsstruktur und -entwicklung, die räumliche Situation, die Versorgungsstruktur und soziale Infrastruktur sowie die Wahrnehmung des Quartiers in der Bevölkerung 50+ und vorhandene und bedeutsame Engagement- und Akteursstrukturen. Die Beschreibungen zeigen, dass sich die Quartiere in vielen wichtigen Bereichen unterscheiden, aber auch Gemeinsamkeiten zu finden sind, sei es durch die Zugehörigkeit zu Gelsenkirchen und damit auch zum Ruhrgebiet, oder einfach, weil ähnliche Akteure in den Quartieren aktiv sind oder sich bestimmte strukturelle Merkmale ähneln.
Alles in allem bieten die vier beschriebenen Referenzquartiere eine gute Basis für die Quartiersentwicklung, da bereits eine Vielzahl an Akteuren aktiv ist und in den Quartieren (in der Bevölkerung 50+) insgesamt eine hohe Ortsidentität besteht. Die Herausforderung ist, wie immer in der Quartiers- und in der Gemeinwesenarbeit, möglichst viele der Bewohner*innen unterschiedlichster Lebenslagen zu erreichen und es somit zu schaffen, dass die an der Quartiersentwicklung Teilnehmenden möglichst viele der verschiedensten Gruppen im Stadtteil repräsentieren. Wichtig sind hierzu niedrigschwellige Beteiligungsformate, die unter anderem auf die Diskrepanz von Beteiligungswillen und Beteiligungsmöglichkeiten antworten. Ebenso ist eine Unterstützung durch gesamtstädtische Strukturen und die Kommunalpolitik wichtig sowie last but not least die Existenz gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die u. a. Partizipationsprozesse und Formen demokratischer Einflussnahmen sichern und stärken.